Hallo Aktienfreunde und alle die es vielleicht noch werden.
Heute soll es ein Mal allgemein um Dividenden gehen.
Gestern hat #deraktionaer diese spannende Grafik veröffentlicht.
Dies möchte ich einmal zum Anlass nehmen, meine Meinung zu Dividenden zu erörtern.
Es handelt sich dabei natürlich nur um meine Meinung und selbst diese ändert sich ständig, weil es immer wieder neue Erkenntnisse und Situationen gibt, mit denen man sich befassen muss und an die man sich anpassen muss, Stichwort Steuern, da ändert sich ja permanent etwas und das leider nur sehr selten zum Vorteil von uns Aktionären.
Gerechtfertigt wird das oft mit dem Blick auf Großaktionäre, die sehr Vermögend sind und bei denen man versucht, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
An uns Kleinaktionäre denkt man dabei selten, obwohl uns schon seit 20 Jahren erzählt wird, wir sollen selber dafür sorgen, das wir gut versorgt sind, wenn wir in Rente gehen. Aber wenn nicht durch investieren in Fonds, ETFs oder Aktien, wie soll man das sonst schaffen?
Aber jetzt zu den Dividenden, ich finde die Grafik vom Aktionär beeindruckend, sie zeigt wie viel Potenzial in den Dividenden steckt und natürlich das Dividenden einen großen Teil der Performance ausmachen können.
Nur sollte man trotzdem nicht blind zu Dividendenwerten greifen, nur weil die Dividendenrendite gerade hoch erscheint oder weil ich es schön finde das jährlich, quartalsweise oder sogar monatlich immer höhere Beträge auf mein Konto gebucht werden, die ich dann vielleicht wieder reinvestiere.
Das muss natürlich jeder individuell für sich und seine persönliche Situation entscheiden. Dabei spielen sehr viele Dinge eine wichtige Rolle, wie zum Beispiel, mein Anlagehorizont, meine Ziele, mein Alter, meine steuerliche Situation, oder auch meine aktuelle Depotgröße.
Als ich angefangen habe zu investieren, habe ich gar nicht auf Dividenden geachtet, im Gegenteil, ich fand sie eher lästig. Meine Gedanken waren, wenn ich in eine Firma Geld investiere um von Kurssteigerungen zu profitieren. Was sollte mir das nützen, mein Geld teilweise wieder zu bekommen und dafür Kursverluste hinnehmen zu müssen?
Das war mir nicht ganz klar. Vor allem, weil es damals natürlich nur minimale Beträge waren.
Heute weiß ich natürlich, welches enormes Potenzial dahinter steckt und welch ein großer Vorteil es ist, seine gesamten Anteile am Unternehmen zu behalten und zusätzlich einen regelmäßigen Cashflow zu erhalten.
Auch wenn ich mich damals aus Unwissenheit und den falschen Gründen entschieden habe auf Dividendenwerte zu verzichten, muss ich aus heutiger Sicht sagen, alles richtig gemacht.
Ich würde auch heute noch vielen Investoren, gerade wenn sie am Anfang stehen, von Dividendenwerten abraten.
Ich persönlich habe erst 2013 entschieden, nachdem ich schon 18 Jahre mein Geld an der Börse investiert hatte, langsam auf Dividendenwerte zu setzen.
Selbst zu diesem Zeitpunkt habe ich nur neue Investitionen in Dividendenwerte gesteckt.
Erst 2019 und 2020 habe ich dann meine Werte (hauptsächlich Fonds) verkauft, die mir keinen Cashflow beschert haben.
Das Kapital aus diesen Verkäufen investiere ich nun in Dividendenwerte, weil ich nun langsam den Zeitpunkt sehe, dass ich meine Dividenden nicht mehr reinvestiere.
Und selbst jetzt setze ich lieber auf Dividendenwachstum, als auf eine hohe Dividendenrendite.
Der wirklich lange Zeitraum zwischen dem ausschöpfen des Sparerfreibetrags und dem aufhören des reinvestierens der Dividenden, ist eigentlich der Hauptteil eines Investors. Also normalerweise das wichtigste Stück auf dem Weg zur finanziellen Freiheit, oder auch vieler anderer Ziele.
Warum das so ist, dass ich in diesem Zeitraum gerne auf Dividenden verzichte habe ich ja schon einmal in einem anderen Post hier dargestellt. Man verliert einfach Unmengen an Kapital durch Steuern und Gebühren, das einem am Ende einfach fehlt. Dies kann einem schon mal ein paar Jahre kosten, auf dem Weg seine Ziele zu erreichen.
Oft lese ich auch, was ich habe das habe ich, das kann mir keiner mehr nehmen. Alles anderen sind doch nur Buchgewinne, ich habe schon 50% meiner Gesamtinvestitionen wieder herausbekommen, als Dividenden.
Aber ist das ein valides Argument, wenn ich dieses Geld wieder anlege? Wo ist da der Unterschied, in welches Unternehmen das Geld weiterhin investiert ist?
Wie seht Ihr das? Ist es euch das Wert, so viele Jahre zu "verlieren", für ein gutes Gefühl, weil man immer mal ein paar Euros überwiesen bekommt?
Für mich bleibt es weiterhin eins sehr persönliche Sache, welche Strategie ich wähle und was am besten zu mir und meiner Situation passt.
Zu mir hat es bisher gepasst, auf Dividenden zu verzichten und jetzt passt es für mich, damit zu beginnen, auf Dividendenwerte zu setzen, weil ich am Horizont erkennen kann, das ich meine Dividenden nicht mehr Reinvestiere.
Das alles ist natürlich nur meine Meinung und keine Anlageempfehlung!