Die US-Börsenaufsicht SEC muss bis Mittwoch (10. Januar) entscheiden, ob sie den gemeinsamen Zulassungsantrag für den Bitcoin-Spot-ETF von ARK Invest und 21Shares genehmigt oder nicht. Im Vorfeld dieses wichtigen Termins sind die Erwartungen vieler Bitcoin-Fans groß, während die SEC selbst am Wochenende noch einmal vor „FOMO“ gewarnt hat.
Am 10. Januar endet die finale Entscheidungsfrist für den Antrag von ARK und 21Shares. Bis dahin muss die SEC entscheiden, ob sie erstmals Spot-ETFs auf den Bitcoin zum Handel in den USA zulässt. Gibt die Behörde grünes Licht, dann dürfte sie gleich mehrere solcher Produkte durchwinken – auch wenn sie bei den Anträgen von BlackRock, Fidelity und Co theoretisch noch etwas mehr Zeit hätte (DER AKTIONÄR berichtete).
Formal muss die SEC pro ETF zwei Anträgen zustimmen: Zum einen dem sogenannten 19b-4-Antrag, den die jeweiligen Börsenbetreiber eingereicht haben, um das entsprechende Produkt zum Handel anbieten zu dürfen. Und zum zweiten die entsprechenden S-1-Formulare, also die Registrierungsanträge der potenziellen Emittenten, zu denen auch BlackRock und Fidelity gehören.
Nach Bloomberg-Informationen könnte die SEC in den nächsten Tagen nahezu zeitgleich über die entsprechenden Anträge für mehrere Bitcoin-Spot-ETFs entscheiden. Wenn beide erforderlichen Genehmigungen erteilt sind, könnten die börsengehandelten Fonds bereits am nächsten Arbeitstag den Handel aufnehmen. Die Emittenten haben dieses Szenario in den vergangenen Wochen mit Hochdruck vorbereitet. Der Handelsstart der ersten Produkte könnte also noch in dieser Woche erfolgen.
Ein Sprecher der Behörde wollte sich gegenüber der Nachrichtenagentur aber nicht näher zum Stand der Dinge äußern. Für die Marktteilnehmer heißt es daher weiter abwarten . Zwar gilt eine Zustimmung diesmal als relativ sicher, DER AKTIONÄR rechnet rund um die Entscheidung aber weiterhin mit erhöhter Volatilität. Ein Bericht der Analysefirma Matrixport, wonach die Spot-ETFs womöglich doch noch nicht zugelassen werden könnten, hatte in der Vorwoche kurzzeitig für kräftige Kursturbulenzen gesorgt.
Der Markt hat die Zulassung in den vergangenen Monaten bereits teilweise eingepreist. Sollte die SEC die Bullen wider Erwarten weiter zappeln lassen, wäre das ein ordentlicher Dämpfer. Doch auch im Falle einer Zustimmung sind zwischenzeitliche Gewinnmitnahmen möglich, ehe die Rally weitergeht.
Die Anleger warten nun gespannt auf die nächsten Schritte. Zuletzt hat dabei das für Anlegerbildung zuständige Office of Investor Education der SEC für Aufsehen gesorgt. Just am letzten Wochenende hat die Behörde erneut davon abgeraten, Anlageentscheidungen nur aus Angst, etwas zu verpassen („fear of missing out“, kurz FOMO), zu treffen. Unter dem Slogan „NO GO to FOMO“ warnt die Behörde bei X (ehemals Twitter) davor, bestimmte Investments nur deshalb zu tätigen, weil andere es tun.
Im entsprechenden Artikel auf der SEC-Website, auf den bei X verlinkt wird, werden neben Meme-Aktien explizit auch Digitale Assets wie Kryptowährungen oder NFTs genannt. Die Behörde warnt dabei unter anderem vor deren hoher Volatilität. „Wie würden Sie sich fühlen, wenn Ihre Investition an einem einzigen Tag 20, 30 oder sogar 50 Prozent verlieren würde?“, heißt es dort.
Dass dieser Beitrag kurz vor dem mit Spannung erwarteten ETF-Termin erscheint, halten viele Beobachter für keinen Zufall. Die Krypto-Community reagiert in den Kommentaren unter dem Eintrag überwiegend mit Spott. „Das klingt wie eine händeringende Warnung, von jemandem, der keine BTC besitzt, bevor er den BTC-ETF genehmigt“, schreibt ein User.
Die Marktteilnehmer bleiben zum Start in die wichtige Woche optimistisch. Der Bitcoin-Kurs verzeichnet am Montagmittag moderate Kursgewinne und pendelt dabei um die 44.000-Dollar-Marke, während der Fear & Greed Index für den Kryptomarkt weiterhin „Gier“ signalisiert.
Grundsätzlich wäre eine US-Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs klar positiv, denn sie bieten insbesondere institutionellen Investoren einen einfachen und sicheren Zugang zu der Digitalwährung. Mittel- und langfristig erwarten Branchenbeobachter daher kräftige Kapitalzuflüssen in den Markt. Da die Spot-ETFs phsyisch mit Bitcoin hinterlegt sind, würde das die Nachfrage weiter ankurbeln und wäre somit ein Kurskatalysator.
DER AKTIONÄR bleibt bullish und traut dem Bitcoin im Laufe des Jahres eine Fortsetzung der dynamischen Aufwärtsbewegung samt neuen Höchstständen zu. Etwaige Rücksetzer wären vor diesem Hintergrund eine Chance zum Einstieg oder Nachkauf.
Quelle: Der Aktionär